Mich faszinieren abgelegene Inseln. Wo kein Mensch ist. Die man nur erreicht, wenn man ein Schiff hat. Es gibt diese Südseeinseln. Weit draussen in der australischen Coral Sea. Besucht von Vögeln, gelegentlich Schildkröten. Aber hinzusegeln, braucht Mut. Vor allem, weil ich allein segle. Da draussen hilft Dir niemand. Und ich weiss wenig von den Gefahren. Nichts darf hier schief gehen. Also fange ich an zu trainieren.
Reinhard Kramm
Einhandsegeln – über Motivation und Lehren des Segelns ohne Crew
Die Zeitschrift Yacht veröffentlichte in ihrer Ausgabe 23/2024 meinen Artikel übers Allein-Segeln «Und wann schläfst Du?». Hier der Link.
Seit bald fünf Jahren segelt unser Autor, der Schweizer Journalist Reinhard Kramm, mit seiner Motiva 39 „Reykja“ allein auf den Weltmeeren. Über die dabei gemachten Erfahrungen, seine Motivation einhand zu segeln und die harte Schule der hohen See.
Allein segeln. Wie? Die Technik zum Solo-Segeln über Ozeane
Allein segeln heisst: Keine Crew, kein Streit, kein schlechtes Essen. Es gibt nur mich. Für alles bin ich verantwortlich. Ich bin frei. Alleinsegeln heisst aber auch: Gefahr. Wann schlafe ich? Was, wenn ich krank werde? Es gibt keine Segelkurse und wenig Bücher. Dir bleibt learnig by doing. Du machst Fehler und im besten Fall lernst Du daraus. Manchmal ist das hart und teuer.
Winterstürme
Lord Howe Island, 700 Kilometer von Sydney entfernt, im Pazifik. UNESCO Weltkulturerbe. Diese 700 Kilometer haben es in sich. Viel Wind, Wellen, kaputtes Material und Seekrankheit. Es ist Winter, Zeit für Stürme. Winterstürme.
Wilde Natur. Von Tasmanien nach Sydney.
Ich bin um die halbe Welt gesegelt mit dem Ziel Launceston, Tasmanien. Jetzt bin ich angekommen. Eine halbes Jahr Zeit in Tasmanien. Und dann der Aufbruch. Natürlich will ich wieder segeln. Ich ziele auf die lange Passage nach Tonga, aber lande in Sydney. Nicht ganz freiwillig.
Sturm oder gale?
Zur Weltbesegelung gehört der Sturm. Sturm garantiert Klickzahlen auf Youtube, umgibt die segelnde Person mit der Aura des Helden. Kein Wunder wird mit diesem Wort Schindluder getrieben. Aber gerät man wirklich in einen Sturm, verändert er das Schiff und den Segelnden massiv. Sturm ist Wind mit einer Geschwindigkeit von 41 – 47 Knoten (Seemannschaft. Handbuch … mehr lesen
Ankommen
Es heisst, der Weg ist das Ziel. Aber was geschieht – nach zwei Ozeanen und mehr als der halben Welt – wenn man am Ziel seiner Träume ankommt? Patrice und Bill treffe ich vor zwanzig Jahren auf dem Larapinta Trail, in der heissen Mitte Australiens. Es ist der letzte Tag ihrer Wanderung, mein erster. Unser … mehr lesen
Mein Traum wird Wirklichkeit: Tonga nach Tasmanien
2020 startete ich in Fehmarn, Ostsee. Meine Vision: Den Atlantik überqueren, danach den Pazifik, schliesslich den Tamar River hinauf nach Launceston, Tasmanien. Wie Joshua Slocum, der erste Alleinsegler um die Welt, vor 124 Jahren.
Dann kamen Covid und Einschränkungen überall. Ich konnte den Atlantik nicht überqueren, musste ins Mittelmeer ausweichen. Aber jetzt habe ich es fast geschafft.
Ich bin in Tonga. Es sind 3000 Seemeilen, 6000 Kilometer, bis Launceston. Dieses Video handelt von der letzten Etappe einer langen Überfahrt: Drei Jahre, zwei Weltmeere, ein Ziel.
Der Tag, der fehlt
Daten sind so eine Sache. Zum Beispiel habe ich achtundsechzig mal ich den Tag überlebt, an dem ich eines Tages sterben werde. Obwohl das für mich durchaus eine existenzielle Bedeutung hat, bleibt sein Datum mein Leben lang im Dunkeln. Aber jetzt gab es ein Datum, an dem ich unmöglich sterben konnte. Denn dieser Tag kam … mehr lesen
Riffe und Vulkane. Allein segeln über den Pazifischen Ozean. Teil 4: In Tonga
Kann ich ein Riffsystem allein mit Wind und ohne Motor segeln? Wie fühlt es sich an, untergetauchte Vulkane zu überqueren, die bis zu 30 Meter unter die Wasseroberfläche reichen? Meine Route: Von Samoa nach Niuatoputapu und dem Vava’u-Archipel in Tonga.