Mit dem voll aufgetakeltem Segelschiff über holländische Felder fahren. Mehr als fünfzig Brücken passieren. Die Stadtzentren von Groningen, Leeuwarden und Amsterdam durchqueren. Auf Autobahnen herabschauen. Schleusen bis zum Umfallen.
Wir hatten sie nicht geplant diese Tour. Aber ein Sturm war im Anzug, die Nordsee schien kein guter Ort zum Sein. Der Umweg über über das Festland bot sich an.
Schön und blöd
Die Route ist wunderschön. Und sie hat zwei Nachteile.
Erstens: Sie zieht sich endlos in die Länge. Mehr als 30 Seemeilen am Tag schaffen wir nicht, das ergibt fünf Übernachtungen, sechs Tage Fahrt. Zugegeben: Eine Nacht war doppelt, dem Sturm und acht Windstärken geschuldet. Es ginge also auch in fünf Tagen. Und das war nur der nördliche Teil der Staande Mastroute, von Delfzijl bis Ijmuiden. Die Route ginge noch weiter bis Rotterdam.
Zweiter Nachteil: Der Tiefgang des Schiffs sollte nicht grösser sein als 1.85 Meter bei normalem Wasserstand. Reykja hat eher 2 Meter. Natürlich wurden wir auf diesen Detail erst dann aufmerksam, als wir bereits auf der Route fuhren. Es gab einen haarigen Moment, an dem wir im Schlick vom Reitdiep fast nicht mehr vorankamen. Fast. An den erwarteten kritischen Orten im Dokkumer Grootdiep hingegen zeigte das Echolot 2.20 Meter. Falls es korrekt eingestellt war.
Vom Grund jedenfalls haben wir dort nichts gemerkt.